Vegetarismus reicht nicht - Autor Jonathan Safran Foer fordert zum Teilzeit-Veganismus auf. (Bildquelle: kkosolov/ Pixabay)
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Teilzeit-Vegan im August: ein Selbstversuch

Heutzutage fragt einen ja kaum jemand mehr “Woran glaubst du?”, dafür regelmäßig “Wie ernährst du dich?”. Vegetarismus oder Veganismus sind mittlerweile in der breiten Mitte angekommen. Wer sich über ein nachhaltigeres Leben Gedanken macht, kommt um das Thema Ernährung kaum drumrum. Was hat es nun mit dem Teilzeit-vegan auf sich, wie komme ich darauf?

Aus vielfältigen Gründen ernähre ich mich seit Jahren fast komplett vegetarisch und greife auch gerne zu veganen Varianten. Einfach weil es mir Spaß macht neue Lebensmittel und Rezepte auszuprobieren. Komplett auf eine vegane Lebensweise zu wechseln ist für mich momentan keine Option. Als stillende Mami wäre mir das zu kompliziert. Schon als Vegetarier muss ich gut auf meine Ernährung achten, damit mein Baby und ich alle nötigen Nährstoffe erhalten.

Wir sind das Klima!

Aber: Die Lektüre des Buches “Wir sind das Klima!” von Jonathan Safran Foer (oder besser gesagt: Die Lektüre über Blinkist, als Mama fehlt dann doch oft die Zeit ganze Bücher zu verschlingen) hat mich inspiriert, meine Ernährung weiter zu überdenken und noch Klima-freundlicher zu gestalten: Ich will Teilzeit-vegan ausprobieren. Das “Problem” bei der vegetarischen Ernährung ist, dass unter Umständen viele tierische Produkte wie Käse, Joghurt, Milch, Eier etc. ständig auf dem Küchentisch landen. Und diese Tiere müssen ja auch irgendwo gehalten werden, samt allen Nachteilen fürs Klima, wie z.B.:

  • Emissionen die durch Massentierhaltung entstehen (Stichwort pupsende Kühe)
  • Waldrodung um Platz für Weideflächen zu schaffen und um Futterpflanzen anzubauen
  • Hoher Verbrauch von Trinkwasser für die Landwirtschaft und Tiere

Wie wäre es mit Teilzeit-vegan?

Daher ruft Foer dazu auf, zumindest teilzeit-vegan zu leben, beispielsweise morgens und mittags auf Fleisch und tierische Produkte zu verzichten. Laut ihm haben Forscher des John Hopkins Center for a Livable Furure in Baltimore herausgefunden, dass diese Lebensweise mehr CO2 einspart als reiner Vegetarismus. Das deckt sich auch mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamts, welchen ich mir in meinem Beitrag zur CO2-Bilanz angeschaut hatte. Kritische Stimmen lästern, dass das zu kurz gedacht ist und keine Regionalität oder Saisonalität fordert. Ich finde aber, dass es ein interessanter Ansatz ist sich der Komponenten der täglichen Ernährung bewusst zu werden. Wenn man dann noch regional und saisonal kauft, super. Dem steht dabei ja nix im Weg.

Wird ausprobiert!

Daher starte ich den Selbstversuch: Im August will ich darauf achten, nur zu einer Mahlzeit am Tag im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung tierische Produkte zu mir zu nehmen. Für mich bedeutet das ehrlich gesagt keine allzu große Umstellung, da mein Frühstück und Abendessen ohnehin weitestgehend pflanzlich ist. Im Juli habe ich mich bereits mental darauf vorbereitet und festgestellt, dass über den Tag verteilt doch einiges zustanden kommt – ein Schluck Milch im Kaffee, ein Milcheis oder Pastel de Nata am Nachmittag, ein Keks zwischendurch, ein Stück Milchschokolade bei Freunden… Ich werde am Ende des Monats berichten, wie es mir damit ergangen ist!

Noch ein Satz am Rande – ich möchte damit nicht die vegane Lebensweise als der Weisheit letzter Schluss propagieren, sondern lediglich dazu anregen, den Konsum tierischer Produkte achtsamer und bewusster zu gestalten. Vielleicht bist du in Gedanken gerade deine heutigen Mahlzeiten durchgegangen und hast festgestellt, dass verdächtig wenig Gemüse, dafür sehr viel Wurst und Käse dabei war? Letztenendes solltest du dich deinen Lebensumständen entsprechend gesund und ausgewogen ernähren. Das alles zusammen zu bringen, nämlich Verantwortung gegenüber sich selbst (und gegebenenfalls dem Baby oder Kind), Verantwortung gegenüber der Umwelt, sowie Verantwortung gegenüber anderen Menschen und Tieren bedeutet für mich eine nachhaltige Ernährung.

Vielleicht hast du ja Lust, es auch auszuprobieren! Du könntest auch ganz klein anfangen, z.B. dein Frühstück oder Abendessen unter der Woche ohne tierische Produkte gestalten. Vielleicht lebst du sogar schon vegan? Teile mir gerne deine Erfahrung dazu mit!

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